Wiki-Sicherung zum Citrus Forum 'Limette Online'
Das Wiki gibt antworten auf häfig gestelte Fragen im Forum, als es auch daf'ür vorhanden ist eine Hilfestellung zu bieten, wie zusätzliche Informationen im Vorfeld einzufragen. So sollte ein Besucher des Forums immer erst einen Blick ins Wiki werfen, sofern vorhanden.
Achtung: Diese Seite ist älter und in einigen Details nicht immer aktuell, da es sich um eine Sicherung aus einem alten Forum handelt! Diese Seite ist eine Sicherung des ersten forums, welches damals auf Parsimony.net gehostet worden war. Es ging im Jahr 1997 online und war eines der erfolgreichsten Foren auf Parsimony. Leider wurde das Forum auf Parsimony 2008 abgeschaltet, Parsimony existierte als aktive Plattform zwischen 07.12.1997 und 20.01.2009. Einzig das Foren Wiki ist geblieben, welches hier nun eingestellt ist.
Blattfall im Winter :
Im Winter tritt häufig Blattfall auf. Siehe auch unter Winter Leaf Drop (WLD). Trotz angeblich korrekter Überwinterung (so hell als möglich und kühl, aber frostfrei) verliert die Pflanze ein Blatt nach dem anderen. Typische Welkeerscheinungen (eingerollte Blätter und heller werdendes Blattgewebe) mit verzögerten Neuaustrieb sind zusätzliche Symptome. Die Feuchte im Wurzelballen ist in Ordnung, ebenfalls sind keine Wurzelschäden zu erkennen. Was sich hier mit den typischen Symptomen für defekte Wurzeln bemerkbar macht, ist nichts anderes als ein zu kalter Wurzelballen, im Volksmund mit 'kalten Füssen' bezeichnet. Die Wurzeln sind so kalt, das sie ihre Funktion eingestellt haben und so kaum noch Wasser und Nährstoff in die Krone liefern. Da aber oft die Temperatur und das Licht zu einer Photosynthetischen Reaktion ausreicht, fehlen der Pflanze die nötigen Wasser- und Nährstoffförderungen aus dem Wurzelbreich. Die Pflanze kann die Photosyntheseleistung, Assimilistion und Verdunstung die zum einfallenden Licht benötigt werden nicht erbringen und schaltet auf Notprogramm. Sie beginnt die Blattfläche an die Gegebenheiten anzupassen. Zum Teil erfolgt sogar völliger Blattverlust. Dies ist kein Grund zu Panik, es sind genügend Reserven für wärmere Tage vorhanden, doch bei kompleter Defoliation sollte die Pflanze dunkler gestellt werden, damit sie nicht wieder ausschlägt, bevor es wärmer geworden ist. Oder eine kleine Wärmematte unter dem Topf sorgt, nach Bedarf, dafür, daß an sonnigen Wintertagen die Wurzeln durch Erwärmung von aussen eben besser arbeiten können. Dies beugt auch weiterem Blattfall in kalten Tagen vor und halten Sie weiterhin den Wurzelballen trockener, aber verhindern Sie ein völliges Austrockenen. Weitere Hinweise stehen in den Abschnitten Überwintern, Gießen und Standort. Recht schnell reagieren Pomeranze, Hybriden von Pomeranze, und die Veredelungen, insbesondere Zitronen und Limetten darauf. Aber auch Stecklinge sind empfindlich gegen einen zu kalten Wurzelballen und reagieren oft mit Blattfall im Winter. Hierzu nochmals der Link:
Winterlicher Blattfall an Citruspflanzen
Citrus Keimlinge
Diese Frage wird auch immer wieder gestellt: Blühen eigentlich aus Samen gezogene Pflanzen?
Hier die Antwort: Natürlich, die Frage ist nur wann... Bei Idealkonditionen, also im Idealfall blühen Limetten schon nach 2 Jahren, Zitronen nach 3-5, Mandarinen und Apfelsinen oft erst nach 7 Jahren oder sogar Jahrzehnten... Es ist schwer darauf eine Antwort zu geben, denn welche Faktoren und Hormone in der Pflanze die Blütenbildung auslösen ist bisher noch nicht klar geworden. Wir wissen nur, daß Kälte (Lt. Dr. Albrigo von der University of Florida sind Temperaturen unter 20°C für Citrus 'kalt')und Trockenstreß die Blütenbildung bei erwachsenen Pflanzen auslößt, was jedoch den Übergang von einer Jugendphase zur adulten Pflanze beeinflußt, ist bisher ein Rätsel und der Grund dafür, daß im kommerziellen Anbau kaum eine Ertragspflanze aus Samen angezogen wird. Sämlinge dienen lediglich aufgrund ihrer Eigenschaften als Veredelungswurzelstöcke oder als Versuch, neue Sorten zu gewinnen. Im kommerziellen Anbau wird daher veredelt, oder die Nachzucht erfolgt durch Markotierung oder Stecklinge. Neue Sämlinge, die gute Sorten versprechen hervorzubringen, werden auf Adulte (blühfähige) Unterlagen veredelt um in absehbarer Zeit eine Blüte und Frucht zu erhalten. Und hier kommen wir eine Methode auf die Spur: Wenn man einer alten, eigentlich blühfähigen Sämlingspflanze einen Edelreis ansetzt, der Blüten bildet und hervorbringt, so kann sich dies auf die ganze Pflanze auswirken und so eine Blüte des Sämlings auslösen. Dazu wird ein recht kräftiges und längeres Edelreis seitlich angeplattet. Nach dem Verwachsen sollte dieser Reiser gut gepflegt werden, damit er rasch Blüten ansetzt. Dabei darf die Unterlage nicht großartig beschnitten werden, da das sogenannte Induktionsreis nach Blütenbildung am Sämling (der Unterlage) wieder entfernt wird. Nun hilft auch hier wieder nur warten... Somit ist für einen Citrus Freund, der darauf wartet, das sein selbst gezogener Sämling blüht, viel Geduld nötig, und vielleicht reicht auch ein Menschenleben nicht aus, um diese Pflanze am Blühen zu sehen.... Sicherlich kann er mit Trockenstress oder Kältestress etwas versuchen, doch ob dies funktioniert, weiß man eben auch nicht sicher. Beide Methoden sind gesondert hier hier im Wiki beschrieben.
EisenDuenger
Citrus und Eisenmangel ist ein beliebtes Thema. Immer wieder ließt und hört man davon, daß besonders Citruspflanzen Eisendünger benötigen. Das ist absoluter Blödsinn und meiner Meinung nach stark übertrieben. Viele Volldünger enthalten neben den Hauptnährstoffe (N-Stickstoff, P-Phosphor, und K- Kalium) eine Vielzahl an Spurenelementen, wovon Eisen, Zink, Mangan, Magnesium, Molybdän, Bor und Kupfer die für Citrus am wichtigsten Spurenelemente darstellen.
Schwefel gehört zwar auch dazu, doch Schwefelmangel ist so selten, daß ich davon absehe es obig aufzuzählen.
Somit ist mit einem guten Volldünger und seinen Spurennährstoffen eine gute und auch dauerhafte Nachführung der Spurennährstoffe gewährleistet, die Pflanze sollte daher keinen Mangel leiden dürfen. Auch sind die enthaltenen Mengen an Eisen und anderen Spurennährstoffen zumeist wesentlich stärker, als die Pflanzen minimal benõtigen. Man kann also von einer leichten Überversorung reden, was nicht schlimm ist, aber ein Mangel wird bei guter Versorgung bestimmt nicht auftreten. Somit ist ein guter Volldünger alles was die Citruspflanze benötigt.
Gerade im Winter zeigen viele Citruspflanzen eine typische Winterchlorose, die eine Kombination aus Eisen, Zink und Magnesiummangel ähnlich ist. Diese Chlorose muß nur dann korrigiert werden, wenn diese sich mit steigenden Temperaturen nicht von selbst behebt. Zudem enthalten ja viele Zitrus- oder Voll-Dünger die obigen Spurennährstoffe, vor allem gute Universaldüngerübertreffen darin die Citrus Dünger am Markt zu einem großen Teil, abgesehen von den erhältlichen Spezialprodukten bei echten Citrus Gärtnereien so daß ein Mangel nicht zu erwarten wäre. Eine Winterchlorose oder sonstige Mangelerscheinungen prinzipiell mit einem Eisendünger beheben zu wollen kann und wird nicht dauerhaft funktionieren, zum Teil sogar bestimmte Symptome verschlimmern. Auch eine echte Mangelchlorose, wie z.B. Eisenchlorose mit einem Spezialdünger zu beheben, funktioniert nicht, oder nur schlecht. Im kommerziellen Anbau, müssen, aufgrund der oft wenig Nährstoffreichen Böden sehr oft spezielle Spurennährstofflösungen zum Einsatz kommen, doch werden i.d.R. zuvor Ermittlungen gemacht, welche Spurennährstoffe hier zum Einsatz kommen müssen. Eisenmangen insbesondere tritt nur auf stark Kalkreichen Böden mit Veredelungsunterlagen auf, die nur wenig an solche Böden angepaßt sind. Auf Sizilien, wo Kalkmergelböden vorherrschen, werden hauptsächlich kalktolerante Unterlagen eingesetzt, so daß hier oft eine Eisenmangel nicht zu bemerken ist oder zu befürchten wäre, weil die Unterlage durch bestimmte Biologische Faktoren die Möglichkeit hat, Eisen aus dem Boden dennoch aufzunehmen. So ist Citrus aurantium in den Kalkböden von Florida und Texas eine der Veredelungsunterlagen, die zu allerletzt Eisenmangel anzeigt, nur als Beispiel, ist Poncirus trifoliata die Unterlage, die neben Swingle Citrumelo hier am schnellsten reagiert. Eisenmangel kann im Kübel in den wenigsten Fällen mit einem Eisendünger behoben werden und wenn, dann nur kurzfristig. Eine Darreichung des Düngers über das Gie&szzlig;wasser ist wenig sinnvoll, wird auch hier Eisen festgelegt und ist nicht so gut verfügbar, daher wird auch im kommerziellen Anbau Eisen nur in Form von Blattdüngung, sprich als Spray auf die Blätter, ausgebracht. Eisendünger zur Vorbeugung ist ebenfalls weniger sinnvoll, weil solange kein Mangel besteht, ist eine Überversorgung mit bestimmten hochreaktiven Nährstoffen ebenso gefährlich und es ist generell davon abzusehen, den letztendlich kann dies zu einer Bodenversalzung, und damit zu Salzschäden führen. Bei allen Mangelsymptomen, die bei Bodentemperaturen von über 18°C bestehen bleiben, sollte also ein Substratwechsel erfolgen, sprich es sollte umgetopft werden, damit frisches Substrat frische Nährstoffe liefert, da ein Spurenelemntdünger, insbesonder Eisendünger oft nur kurzfristig Abhilfe schaffen kann, wärend das Umtopfen eine längerfristige und besser pflanzenverträgliche Abhilfe verspricht. Citrus ist kein Eisenfresser, auch wenn uns das die Medien immer wieder erzäheln wollen und Eisenmangel ist meiner persönlichen Erfahrung nach sehr selten bei unseren, doch wohl ernährten Pflanzen in nährstoffreichen Böden. Ein Eisendünger ist also unnütz und sein Geld nicht wert. Frei ausgepflanzte Citrusfruchtgehölze können allerdings vielleicht solche Gaben benötigen, doch dies entzieht sich meiner Erfahrung, aber in Kübel ist eine Eisendünger absolut nicht nötig. Ein guter Volldünger und ein regelmäßiges Umtopfen bringt weitaus mehr und längerfristig weniger Probleme, als die Anwendung der spezialpräparate für teueres Geld. Zudem kann ein guter Volldünger die Umtopfintervalle deutlich hinauszögern, so daß wenn ein Umtopfen nötig ist, auch Spezialpräparate versagen müssen. Ein Eisendünger ist also unzweckmäßig... meiner Erfahrung nach...
Zum Schluß bleibt nur anzumerken, daß viele generell dazu tendieren, gelbe Blätter als Eisenmangel anzusehen. Dies ist leider ebenso unprofessionell wie inkorrekt. Gelbe Blätter werden durch eine Vielzahl an Faktoren ausgelöst. Gerade wenn der Verdacht auf Nährstoffmangel gegeben ist, sollte hier anhand der Mangelchlorose bestimmt werden welche Nährstoffe nicht oder nur mangelhaft verfügbar sind und dies muß mit entsprechenden Maßnahmen korrigiert werden. Denn es nutzt keinen Deut, wenn man einen Magnesiummangel versucht, mit Eisendünger zu beheben. Wer das versucht, muß sich doch allein eingestehen, das wenn Magnesium fehlt, eine Zuführen von Eisen keinen Erfolg verrsprechen kann.
Daher bleibt festzuhalten: Eisendünger ist in vielen Fällen einfach nur schnell verdientes Geld für den Händler.
BlattFall -allgemein
Die Ursachen von Blattfall sind nicht immer ganz klar. Zum Ermitteln der Ursachen benötigt man viel mehr Informationen als gemein angegeben. Übermäßiger Blattfall ist immer ein Streßsymptom und in keinster Weise normal, auch wenn es oft beschrieben wird. Wenn eine Citruspflanze mal ab und zu makl ein Blatt verliert und dazu noch ein voll ausgewachsenes und vielleicht leicht erbleichtes, dann ist es normal, weil dieses Blatt aufgrund des Alters abgestoßen wurde. Citrusblätter halten in der Regel zwischen 15 Monaten und 5 Jahren. Übermäßiger Blattfall, wie im Winter zu bemerken, hier als WinterBlattfall beschrieben, ist unnormal. Es gibt aber auch Ursachen für einen übermäßigen Blattfall zu anderen Zeiten mit anderen Ursachen. Zurückzuführen ist solch ein Blattfall zumeist auf eine mangelnde Wasseraufnahme durch die Wurzel. Dieser Blattfall zeigt sich oft in leichten Welkesymptomen (die Blattränbder rollen sichnach oben ein und das Gesamtbild der Pflanze wirkt 'schlaff') und zumeist fallen die grünen Blatter ohne Blattstiel ab, zum Teil gibt es auch hellere Blattadern oder partielle Chlorosen (Aufhellungendes Blattes). Nun hierfür gibt es Ursachen, die Unterirdisch zu suchen sind:
Zu kühle Wurzeln bei zu hohen Temperaturen/Lichteinstrahlungen (WinterBlattfall, siehe dort) nehmen nicht genug Wasser auf, die Pflanze verringert so die aktive Blattfläche, Abhilfe: Schattieren oder kalten Fuß vermeiden
Wurzelschäden durch zuviel Gießwasser das feine Sauggewebe wird so durch Sauerstoffmangel angegriffen, und geschädigt. Die Wurzeln nehmen nicht gneug Nährstoffe und Wasser auf, die Pflanze welkt, vertrocknet und kann daran, je nach Schwere des Wurzelschadens, eingehen. Abhilfe: Weniger gießen, bessere und gut drainierte Erde verwenden, ein Bewässerungssystem wie z.B. Seramis verwenden, kein Wasser im Übertopf/Untersetzer stehen lassen. Geschädigte Wurzeln durch Fußwärme und viel Licht und weniger Gießen zum neuen Wachstum anregen, Umtopfen dringend empfohlen
Wurzelschaden durch Frost: Bodenfröste können ebenfalls die Wurzeln schädigen, daß ist aber bei uns zum Glück eher selten, wenn dann ein versäumniss des Gärtners, da viele Arten der Famuilie Citrus eben nicht frosttolerant sind, von einigen Hybriden (Kreuzungen) mal abgesehen. Das Wurzelgewebe wird durch feine Eiskristalle geschädigt und so kann auch hier das wurzelsystem nicht genügend Wasser aufnehmen. Zudem unterbindet Kälte die Aufnahme von Wasser durch intakte Wurzeln, so daß viele Pflanzen im Winter unter extremen Trockenstress leiden, obwohl Wasser genügend vorhanden ist. Abhilfe: Wie oben bei Zuviel Gießwasser.
Wurzelschaden durch Pilze: Pilzliche Erreger können zum Einen das Substrat durchwuchern und so wie bei zuviel Gießwasser für eine mangelnde Sauerstoffzufuhr zu den Wurzeln sorgen, was zu Wurzelfäule wie bei zuviel Gießwasser führt. Zum Anderen können Pilze ebenfalls das wurzelgewebe besiedeln und so schädigen, auch dies führt zu Wurzelfäule, wie bei zuviel Gießwasser. Selten ist folgender Fall: Bestimmte Bodenpilze sind nicht lethal für die Wurzeln noch führ die Sauerstoffversorgung, aber einige Citrus Veredelungsunterlagen insbesondere Citrus aurantium leben mit einem Pilz in Symbiose. Dieser Pilz besiedelt die Wurzeln und ersetzt so die feinen Wurzelhaare zur Nährstoffaufnahme, aber durch sein weit verbreitetes Pilzgewebe können die Wurzeln durch das Pilzgewebe mehr und besser Nährstoffe aufnehmen, so daß die Pflanze durch diesen Pilz sehr gute Profite in Bezug auf eine Wasser und Nährstoffversorgung hat. Andere Bodenpilze jedoch können diese empfindliche Symbiose schwer stören, so daß auch hier dann Blattfall einsetzen kann, weil eben auch hier eine Unterversorgung eintritt. Abhilfe: In allen Fällen muß ein Pilzbefall deutlich diagnostiziert werden, dann muß der Schaderreger festgestellt werden und eben mit Fungiziden (AntiPilzmitteln) bekämpft werden....Ein Umtopfen kann aber schon Besserung für kurze Zeit bewirken.
Wurzelschäden durch Bodenorganismen: Es gibt einige Bodenbewohner, die Geschmack an Citruswurzeln gefunden haben, im kommerziellen Anbau können auch Nematoden die Wurzeln schädigen. Bestimmte Käferlarven, Fliegenlarven, Würmer und unterirdisch lebende Insekten schädigen durch Fraßaktivität ebenfalls die Wurzeln, so daß eine mangelnde Aufnahme von Wasser und Nährstoffen besteht. Es setzt auch hier Blattfall ein, weil due Wurzeln wieder nicht genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Abhilfe: Der Schädling muß zunächst bestimmt werden, dann kan mit geeigneten Maßnahmen eine Bekämpfung eingeleitet werden, Umtopfen kann aber schon eine Besserung für eine übergangszeit bewirken.
Wurzelschäden durch zuviel Dünger: Dies zeigt sich ganz eindeutig in Salzchlorose Erscheinungen an den Blättern, später werden die Wurzeln geschädigt und so erfolgt auch hier eine schwere Mangelversorgung durch fhlende Wasser und Nährstoffaufnahme. Es folgt Blattfall. Der Boden enthält zuviel Salze, so das die Wurzeln welche ja Wasser enthalten anstelle von Wasser aufzunehmen Wasser an die Höhere Salzkonzentration (Boden) laut Gesetzen der Osmose abgeben um ein Salzgleichgewicht zu bewirken, dabei nehmen die Wurzeln zwar Nährsalze auf,aber der Wasserverlust ist viel größer, als die Salzaufnahme, so daß die Pflanze unter schwerer Dehydrierung (Entwässerung des Gewebes) leidet. Abhilfe: Bei leichten anzeichen eine Salzchlorose sofort Düngergaben einstellen und nur noch reichlich zu normalen Gießintervallen mit Wasser gießen, überschüssiges Waser frei ablaufen lassen, so werden Salze ausgespült und ein Gleichgewicht wieder hergestellt. Erst nach Abklingen der Symptome, bzw. nach nicht weiterer Verschlimmerung der Chlorose und einer längeren Düngerpause wieder mit dem Düngen beginnen.
Bei allen Wurzelschäden sind die Wurzeln zu kontrollieren:
Alle geschädigten Wurzeln werden oder sind weich und matschig, die Färbung reicht von braun über schwarz und grau bis zu glasig. Oft löst sich die Wurzelhülle von der fadenartigen Wurzelseele. Wurzeln, die durch zuviel Dünger geschädigt wurden, können im Erdboden vertrocknen. Der salzhaltige Dünger entzieht den Wurzeln das Wasser, so daß diese Papierartig werden. Kräftige Wurzeln können auch braune bis schwarze Flecken aufweisen, in denen faules, weiches Gewebe oft anzutreffen ist. Solche Faulstellen sind meist auch Herde der gefährlichen Pilzerkrankung mit Phytophthora Pilzen, die die Pflanze schwer schädigen können.
Gesunde Wurzeln sind weiß bis hell beige, knackig und fest. Es zeigen sich viele, rein weiße Wurzelspitzen.
Blattfall kann aber auch Oberirdische Symptome haben:
Pflanzenschutzmittel: Einige Insektizide und Fungizide können bei übermäßiger Anwendung zu Blattchlorosen führen und auch zu Blattfall. Als Beispiel führt der Wirkstoff Dimethoat bei Citrus aurantium in hohen bis mittleren Dosierungen zu verstärketm Blattfall, hohe Dosen von Imidacloprid führen bei Citrus hystrix und bestimmten Sorten von Citrus paradisi, z.B. 'Star Ruby', zu Blattchlorose und Blattfall, hohe Dosierungen von Kupferfungiziden führen zu Salzschäden auf den Blättern usw. ölhaltige Pflanzenschutzmittel verstopfen die Pflanzenatemöffnungen, was ebenfalls zu Blattfall führt, da diese Blätter nicht atmen können. Abhilfe: Einsatz von Pflanzenschutzmittlen nur in entsprechenden Mengen und nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Citrus verträgliche Mittel verwenden, vielleicht einen CitrusFachmann? zu Hilfe ziehen und um eine Empfehlung bitten. Biologische und natürliche Schutzmaßnahmen unterstützen und einsetzen.
Andere Ursachen für Blattfall sind rasch Wechsel von Lichtintensitäten, wie von ganz dunkel nach ganz hell, oder von ganz Hell nach ganz dunkel, rasche Temperaturwechel und weitere unnatürliche Wechsel in den Wachstumsbedingungen...
Schädlinge, insbesondere Spinnmilben lösen Blattfall aus. Hier sollte man die Pflanzen mit Seifenlösung einnebeln, dann werden die feinen Gespinste sichtbar und man weiß was Sache ist.
Man merkt also wieviele Faktoren Blattfall beieinflußen, so daß für eine Ermittlung weit mehr Information als die, daß die Pflanze Blätter verliert, nötig sind um eine Hilfe zu geben. So sind Informationen über Kulturumstände, Licht und Temperatur ebenso wichtig, wie Informatione über Gießmenge, Gießzeiträume und desgleichen über Düngung.
Der minimale Rest findet sich bei der Begutachtung der Wurzeln oder genauerer Erörterung von Blattsymptomen....
Wirkstoffe im Pflanzenschutz
Ich habe dieses Thema in Wiki aufgenommen, weil sich die Pflanzenschutzmittel und deren Wirkstoffe rasch und fortwährend ändern.Das führt zu einem steten Wechsel von wirkstoffen und Handel- bzw. Produktbezeichnungen und oft hat man Mühedas korrekte und wirksamste Produkt zu finden oder wieder zu entdecken. Darum habe ich es hier aufgenommen und gebe damit eine kleine Übersicht, um zu helfen, das richtige Produkt oder den korrekten Wirkstoff zu finden, wenn den unbedingt einePflanzenschutzmaßnahme nötig sein sollte.
Ich möchte allerdings zu bedenken geben, daß bei korrekter Kultur, guter Pflege und wenig Streß eine Citrus-Pfanze sehr selten mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden muß, ausser es handelt sich um Monokulturen oder große Sammlungen. So sollte bei wenigen Pflanzen der Vorzug eher sanfter Mittel gegeben werden, anstatt mit einem hochwirksamen Breitband-Pestizid zu agieren. Das schon die Pflanze, die Umwelt und bewahrt uns vor resitenten Erregern, die im Kulturanbau doch schon häufiger zu finden sind, als bei uns; zum Glück.
Fungizide oder Anti-Pilzmittel
Mit Saprol Neu von Celaflor und seinem Wirkstoff Triforine ist ein hochwirksames Breitband-Fungizid vom Markt gegangen. Es war hochwirksam gegen die gelben Bodenpilze namens Leuccoprinus birnbaumii, in den Rindenkultursubstraten und Anzuchterden, wie auch gegen Schorf und alle Arten von Mehltau. Auch gegen Blattflecken war das Mittel sehr wirksam und war daher hoch beliebt, gerade um neu gekaufte Pflanzen in die Lösung zu tauchen, um so ein Pilzfreies Kultursubstrat im Topf zu erhalten. Auch gegen Auflauferkrankungen wie Phytium oder Fusarium hatte sich das Mittel bewährt und wurde vorbeugend an Stecklingeneingesetzt um sicheres Angehen zu gewähren
Der Nachfolger Saprol Pilzfrei von Celaflor kann nicht mit seinem Vorgänger mithalten, er beseitigt die Bodenpilze nicht mal nach mehrmaligen Tauchbädern. Gegen Auflauferkrankungen ist das Mittel nicht besonders wirksam, wie auch bei sonstigen Effekten das Mittel nicht so rasche Erfolge erzielen kann, wie einst Saprol Neu. Saprol enthält Azoxystrobin und kann bei Citruspflanzen sogar Blattschäden verursachen.
Von Bayer gab es auch noch Rosen-Pilzfrei als Fungizid, welches Wirkung gegen Echten Mehltau, Rost und Sternrußtau hat. Es enthält Tebuconazole als Wirkstoff
Der Antracol Nachfolger stammt ebenfalls von Bayer Chemie, er heißt Universal-Pilzfrei Euparen® M WG und enthieltlt als Wirkstoff Tolyfluanid. Es wirkte gegen bestimmt Blattfleckenkrankheiten, Echten Mehltau und Grauschimmel, wurde aber im Citrusanbau als Mittel gegen Milben verwendet.
Die Akarizide Wirkung ist bekannt, wobei man festgestellt hat, daß es fast ausschließlich die Schadmilben schädigt, nützliche Raubmilben schont. Es ist zwar kein gutes Akarizid, konnte aber in IPM Programmen den Befallsdruck mindern und damit Nützlingen Vorteile verschaffen.
Von den Firma Aventis, Bayer und auch Dr. Stähler-Chemie gibt es dann Aliette oder Spezial-Pilzfrei mit dem Wirkstoff Fosetyl-Al was gegen Phytophthora Infektionen helfen soll. Das Mittel wird in Gießwasser aufgelöst und hilft bei Wurzelfäule und Stammgrundfäule sehr gut. Es hat zudem eine pflanzenaktivierende Wirkung, was auch auf Citruspflanzen zutrifft.
Es hilft auch, den Umtopfstress deutlich zu reduzieren.
Mit Dithane Ultra hatte die Firma Spiess-Urania ein ebenfalls wirksames Breitband Fungizid auf dem Markt. Es enthielt den Wirkstoff Mancozeb welcher bei Citrus gegen einige Pilze eingesetzt wurde, hauptsächlich jedoch Schimmel und Lagerfäule.
Pestizide oder Mittel gegen tierische Schädlinge
Tierische Schädlinge möchte ich hier auf die Gruppe der Insekten und Spinnentiere, insbesondere Milben, begrenzen.
Lizetan Neu von Bayer mit seinem neuen Wirkstoff Imidachloprid war ein systemisches Breitband-Insektizid. Es war auch als Granulat erhältlich und wurde in Wasser aufgelöst, es hieß damals Universal-Schädlingsfrei Systemisch hießt, daß der Wirkstoff ins Pflanzengewebe eindringt, und dort verteilt und gelagert wird.
Imidachloprid wirkt gegen Weiße Fliege, Blattläuse und wirkt Befallsmindernd auf Wolläuse.
Die Wirksamkeit gegen Schildläuse ist weniger gut, wie erhofft.
Achtung: Imidachloprid kann in der Winterung, insbesondere bei kühler Überwinterung, zu Blatttschäden führen und zu Schadchlorosen führen. Hier sollte genau und vorsichtig dosiert und gespritzt werden
Die Applikation des Wirkstoffes als Boden-appliziertes Granulat oder als Stäbchen für in die Erde war wenig effektiv und daher wurde davon abgeraten. Die Wirkstoffaufnahme und die Wirkstoffverteilung in der Pflanze war nie sicher gegeben und so war eine Wirksamkeit oft nicht gegeben. In der Zwischenzeit ist der Wirkstoff verboten.
Rogor oder Roxion von Celaflor enthalten, wie Danadim® Progress von Dr. Stähler den Wirkstoff Dimethoat und sein Derivat Omethoat (war in älteren Versionen von Lizetan enthalten) ist ein älteres aber nicht minder wirksames Pestizid.Es hat systemische Wirkung in bekämpft alle Arten von Schädlingen, wie Blattläuse, weiße Fliege, Schild- und Wollläuse, aber auch Spinnmilben. Bei Spinnmilben erfolgt aller Erfahrung nach eine sichere Befallsminderung, weshalb eine oder zwei Folgebehandlungen durchgeführt werden müssen, um einen sicheren eradikativen Effekt zu erzielen, insbesondere um das Aufkommen resitenter Stämme zu verhindern.
Anmerkung: Dimethoat führt bei Citrus aurantium in hohen Dosen und Nichteinhaltung der korrekten Behandlungsabstände zu Blattfall führen, insbesondere in kühler Winterung, wo hohe, lokale Wirkstoffeinlagerungen erfolgen, weil der Wirkstofftransport innerhalb der Pflanze durch die reduzierte Aktivität diesen Effekt begünstigt.
Neem-Baumöle mit dem direkten Wirkstoff Neem-Azal ist zur Zeit von Celaflor als Schädlingsfrei NEEM zu erhalten. Der Wirkstoff greift bei den Schädlingen in den Stoffwechselprozess ein, was einen Fraßstopp und so später den Befall reduziert. Der leicht ölige Film hat keinen nachteiligen Effekt auf die Citrus Blätter, wie andere ölpräparate.
Ist eine schnelle Beseitigung erwünscht, sollte Neem zusammen mit einem gewöhnlichen, am Besten systemischen Wirkstoff in schwacher Dosis kombiniert werden, um eine schnellst mögliche und nachhaltige Beseitigung zu erwirken.
Leider ist die Wirksamkeit widersprüchlich.
Es wirkt nach eigenen Erfahrungen recht rasch befallmindernd auf Schildläuse und Spinnmilben, hat allerdings keinen sofortigen und sichtbaren eradikativen Effekt, sondern muß mehrfach angewendet werden. Inzwischen gibt es jedoch Nachrichten, das Neem-Präparate systemische Wirkung haben und sehr gut gegen Spinnmilben wirken. Doch die andere Seite ist, daß es keine Wirkung hatte, und damit der Einsatz völlig wirkungslos war.
Zu Erwähnen sei noch, daß bestimmte Pilzmittel auch gegen Schädlinge wirken, wie einstEuparen und Antracol von Bayer oder schwefelhaltige Fungizide verschiedener Hersteller gegen Milbenpopulationen.
Mit einer Schmierseifenlösung läßt sich eine Vielzahl von Schädlingen bekämpfen, wobei die Mischung aus Schmierseife, etwas Essig und Zitronensaft mit Wasser besteht. Dieses Hausmittel ist extrem gut Pflanzenverträglich, wie Nützlingsschonend, und sollte daher den Anfang aller Maßnahmen bilden. Als Neudosan AF ist diese Lösung fertig gemischt von der firma Neudorff im Handel zu erhalten.
Als Rezept zum Selbermischen sei vielleicht folgendes angeführt:
15-30 g Schmierseife (Kali-Seife, oft als grüne Seife in Drogerien erhältlich!) in einem Liter heissem Wasser auflösen, unverdünnt gegen Blattläuse, oder mit einem Zusatz von 10-30 ml Spiritus pro Liter Schmierseifenlösung gegen Schildläuse, Woll- und Schmierläuse
Schmierseifenlösung nach Schmid und Henggeler (1989) für kommerzielle Bedürfnisse:
1.) 40 g Schmierseife mit einem Achtel Liter Petrol (Petroleum oder entsprechendes, gleichwertiges Mineral- oder Naturöl) gut vermischen, die Lösung sollte eine milchige Farbe haben. 25 Liter kaltes Wasser zugeben, gut mischen und vor Frucht- und Blütenbildung gegen Blattläse und Spinnmilben unverdünnt spritzen.
2.) 100 vis 300 g Schmierseife, 500 ml Liter Spiritus, ein Esslöffel staubfeiner Kalk, ein Esslöffel Salz und 10 Liter Wasser gut vermischen, bei starkem Befall unverdünnt auch die Pflanze spitzen, wirkt gegen
Früher konnte man mit Fliegenstrips von Baygon oder Baymat der Firma Bayer eine Befallsprevention in Innenräumen gemacht werden. Der Wirkstoff Dichlovos war dabei in eine wachsartige Kunststoffplatte eingeschlossen und wurde so nach und nach an die Raumluft abgegeben. Es soll gegen Milbenbefall, Blattläuse und Schildläuse wirksam sein, dürfte aber eine größere Population nicht beseitigen können, so daß bei einem großen Befall wohl mit herkömmlichen Mitteln nachgeholfen werden muß. Ein Erstbefall war aber, nach Erfahrungen, damit angeblich zu kontrollieren gewesen.(Sorry, für das doofe Deutsch)
Gegen Spinnmilben sind neuartige Akarizide auf dem Markt, wobei damals Masai mit Tebufenpyrad oder Ordoval mit Hexythiazox von BASF wirken gezielt nur gegen Spinnmilben in allen Entwirklungsstatien, vom Ei bis zum ausgewachsenen Tier. Auch Envidor mit dem Wirkstoff Spirodiclofen war ein Mittel gegen Spinnmilben, allerdings wirkte es nicht auf die Eier, so daß mehrfache Anwendung nötig ist, um auch die aus den Eiern nachschlüpfenden Tiere sicher zu erfassen.
Kiron von Dr. Stähler Chemie wirkte wie Envidor, und versuchte eine Zulassung im Heim und Gartenbereich zu bekommen. Die Wirksamkeit ist hier nicht durch Erfahrungen bestätigt.
Kiron wurde damals allerdings nur im GaLaBau Bereich zugelassenb, hingegen hatte das Produkt Kanemite® Spinnmilben-Frei von Dr. Stähler im Haus und Gartenbereich eine Zulassung erhalten. Es enthielt den Wirkstoff Acequinocyl und wirkte gegen alle Lebenstufen der Spinnmilben und ist daher zwar nur sehr eng gegen Spinnmilben wirksam, war aber hochwirksam und damit Masai ebenbührtig.
Blütenbildung bei Citruspflanzen
Auch eine Frage, die gern gestellt wird: Wie bekomme ich meine Citrus Pflanze zum Blühen.
Nun, bei Sämlingen oder Keimlingen ist es recht schwer, wie gesondert nachzulesen. Bei Veredelungen hingegen gibt es deutliche Faktoren, die eine Blütenbildung beeinflußen. Der erste Punkt ist Trockenstress. In Sizilien werden seit Jahrzehnten die Zitronenplantagen im Sommer trocken gelegt, bis die Pflanzen über einige Tage hinweg deutliche Welkesymptome zeigen. Dann wird wieder bewässert und gedüngt und eine Sommerblüte beschert einen Sommerfruchtansatz, der oft vor der Ernte keine kühlen Temperaturen mehr erhält: Diese Früchte bleiben grün oder grünlich, und werden daher so genannt wie der Prozess: Verdelli Im Topf ist es etwas schwieriger, weil hier die Pflanze rascher und Trockenstress leidet und auch rascher bei Dauer zu Trockenschäden neigt. Es ist etwas Fingerspitzengefühl nötig, die Bewässerung so kanpp über einige Tage zu halten, daß die Pflanze wirklich mal zwei drei Tage deutliche Welkeerscheinungen zeigt. Das Blatt muß hängen und knitterig sein, darf sich aber nie pergamentartig trocken anfühlen, nur als Hinweis. so muß unter Umständen mit minimaler Befeuchtung der oberflächlichen Saugwurzeln etwas Wasser zugeführt werden, aber nicht so viel, daß die Welke sich komplett auflöst. Eine Schattierung an Sonnentagen ist zu empfehlen, um Trockenschäden zu verhindern. Dieser Trockenstress bewirkt nun, daß die Knospen von vegetativ auf generativ, sprich Blütentriebe umgestellt werden. Es sollte nun Bewässert werden, und wenn der Zeitpunkt es zuläßt, auch mit einem Schuß Dünger. Die Pflanze sollte sich recht rasch regenerieren, und mit einer Blütenbildung ist zum Zeitpunkt eines Neutriebes durchaus zu rechnen.
Ein weiterer Faktor ist Kälte.
Laut Dr. Gene L. Albrigo vom Citrus Research and Education Center LakeAlfred/Florida in den USA sollten Temperaturen in Luft und Boden von unter 20°C für eine Blütenbildung ausreichen. Ich kann diesen Befund von meiner Kübelkultur her nur bestätigen und erreiche einen herrlichen Blütenflor im Winter durch kurzfristiges Kaltstellen der Pflanzen. Im freien Anbau sorgen die Winterlichen Temperaturen von des Nachts sehr oft unter 15°C für einen reichen Blütenflor im Frühjahr (so etwa Maärz bis Mitte/Ende April). Allerdings sorgen die Tagestemperaturen von über 18°C für eine Milderung des Kältestresses. In Kübelkultur kann das kurzfristige, vielleichtetwa 3-7 Tagenlange Kaltstellen der Pfanzen etwas bewirken. Die Pflanzen sollten an einem sehr kühlen Platz bei Temperaturen von unter 15°C auzfgestellt werden. Der Wurzelballen darf nicht zu feucht sein, sondern sollte Aufgrund der sigifikant verringerten Wurzelaktivität trockner sein, um Wurzelschäden vorzubeugen. Die Pflanze sollte keinen Frost abbekommen, noch darf sich Reifbildung oder Tau im Laub abzeichnen. Die Pflanze wird dann an einen Wurzelwarmen Platzgestellt und die Temperatur sollte nun Tag und Nacht bei etwa 20°C im Wurzelballen liegen. Auch hier sollte bei Gelegenheit gegossen und gedüngt werden, um einen Neuaustrieb und damit die Blütenbildung zu forcieren. Die Kälte führt ebenfalls zu einem Umschlagen der Knospen von vegetativ nach generativ, so daß mit dem Neuaustrieb mit verstärkter Ausbildung von Blütenknospen zu rechnen sein sollte.
Zum Schluß noch eine Bemerkung: Beide Methoden habe ich ausprobiert und klappen bei blühfaulen Pflanzen ganz hervorragend. Allerdings ist bei nicht adulten Pflanzen, also bei Pflanzen, die noch nicht geblüht haben, wie Sämlinge, oder Sämlingsveredelungen (Sämling auf Unterlage) nicht immer ein Erfolg beschert.
Generell gilt aber : Je extremer der Stress, umso kräftiger der Blütenflor. Allerdings kann extremer Stress die Pflanze auch so schwer schwächen, daß die Pflanze sich sozusagen 'todblüht'. Eine Rettung gibt es dann kaum noch.
Eine Forcierung zur Blütenbildung verlangt ein wenig Erfahrung und Fingerspitzengefühl, so daß anfangs vielleicht mit Mißerfolgen zu rechnen ist. diese sollten aber nicht schlecht gewertet werden, dann beim nächsten mal ist man bereit, der Pflanze etwas mehr zuzumuten. Es ist ein vorsichtiges Herantasten an die richtigen Faktoren, die den nötigen und für die Pflanze tolerierbaren Stresslevel zur Blütenbildung darstellen.
Also: Nicht die Geduld verlieren...
Eine kurze Erläuterung zum Edelreis-Schutz innerhalb der EU findet man unter diesem Link
Dünger
Über Dünger wird gern und viel diskutiert, leider meines Erachtens zuviel. Mein Mentor Dr. Wutscher sagte einmal: "Es ist nicht so wichtig, welchen Dünger man drasuschüttet, wichtig ist das die Pflanze überhaupt welchen bekommt." Er meinte dann auch, daß eben Stickstoff und Kalium in gleichen Mengen vorhanden sein sollten, Phosphor wäre nicht so wichtig und sollte daher reduziert sein. Das kann man auch im Citrus Online Buch nachlesen. Oft sind in den Citrusdüngern, die 'speziell' für Citruspflanzen 'abgestimmt' sind absolut unpassende Nährstoffmischungen enthalten, lediglich Eisen als 'wichtigstes Element für Citrus wird genannt. Das alles ist inkorrekt. Man sollte also darauf achten, daß die Hauptnährstoffe korrekt sind, wie angegeben. Stickstoff und Kalium sollten gleich sein, Phosphor deutlich reduziert. Das Verhältnis wird im NPK Verhältnis auf der Packung angegeben. N für Stickstoff, P für Phosphor, und K für Kalium. Ein Verhältnis von zum Beispiel 8-4-8 ist passend, während ein Verhältnis 5-7-9 absolut unpassend ist. Tolerierbar wäre z.B. 9-5-7 oder 8-4-7 oder auch 7-3-7. Das sind alles nur Beispiele, keine Empfehlungen. Aber man kann erkennen, daß ein leicht erhöhter Stickstoffwert günstiger ist, als ein erhöhter Kaliumwert. Citrus benötigt recht viel Stickstoff, daher die Orientierung an diesem Hauptnährstoff. Sind alle Nährstoffe in der Balance, so ist es ein absoluter Volldünger, für uns ebenfalls zur Not tolerierbar geeignet (Wegen dem hohen Phosphorwert) .
Einem Vorurteil muß ich entgegenwirken: Calcium braucht eine Citruspflanze im gleichen Verhältnis wie Stickstoff, daher sollte einmal jährlich der Boden pH-Wert kontrolliert werden, um ggf. bei zu niedrigem pH-Wert mit etwas Kalk zu puffern, oder bei zu hohem pH-Wert umzutopfen oder mit sauer wirkenden Düngern den pH-Wert wieder etwas zu reduzieren. Somit ist beim Dünger eher wichtig, was für Inhaltstoffe das Produkt hat, anstelle dem was auf der Packung für eine Produktbezeichnung steht. Oft ist ein günstiges Universalprodukt besser geeignet, als die teuren Spezialprodukte
Eisen als Spurennährstoff ist für Citrus wichtig, doch nicht wichtiger als für andere Grünpflanzen auch. Fakt ist: Tritt Eisenmangel bei Citrus auf, so ist etwas am oder im Boden faul. Ist der pH-Wert, wie so oft zu lesen durch Kalkeinlagerungen zu hoch, so nutzt das Zuführen von Eisen gar nichts, weil das Eisen in hohen pH-Werten nicht pflanzenverfügbar ist, ausser für pH-Wert tolerante Veredelungsunterlagen, die aber dann sowieso keinen Eisenmangel zeigen würden. Auch die Chelatform von Eisen, zumeist EDTA Chelate sind nur im pH-Bereich von 6,0 bis 7,2 wirksam und stabil, darüber kann auch hier die Pflanze das Eisen nicht mehr lösen und aufnehmen, die Chelate sind also Augenwischerei, wenn der Boden pH-Wert nicht stimmt. Neben Eisen ist aber auch Magnesium, Mangan, Zink, Kupfer, Molybdän und Bor für Citrus wichtig. Da es aber Spurennährstoffe sind, ist insbesondere bei Bor die Gefahr eine Überdosierung und dann Schädigung leicht möglich, daher kann ein guter Volldünger auch Bor in sehr geringer Dosierung oder überhaupt nicht enthalten, da die Erde normaerweise genügend Bor in sich trägt um Citrus ausreichend zu versorgen. Für Zink gilt die gleiche Regel wie für Eisen, ein niedriger pH-Wert ist nötig, damit Zink aufgenommen werden kann und die Chelate wirken wie bei Eisen auch nur in niederen Boden pH-Bereichen. Magnesium gelangt normalerweise ausreichend über Gießwasser, sofern Leitungswasser verwendet wird, in den Boden. Sollte es aber dennoch fehlen, dann eine Prise Bittersalz (Magnesiumsulfat) rasch und recht pflanzenverträglich, wenn nicht überdosiert, Abhilfe schaffen. In schweren Magnesiummangelfällen kann Bittersalz auch als Blattdünger verabreicht werden. Sollte einmal Kupfer fehlen, so kann mit einem Kupferfungizid, z.B. ein Kupferkalkpräparat, aufgesprüht werden, und der Kupfermangel entschwindet sehr rasch, und niedrigen Boden pH-Bereichen sollte Kupfer allerdings nicht überdosoiert werden, weil es toxisch wirkt. Kupferüberschuss kann nur durch pH-Wertanhebung des Boden über 7,5 behoben werden, so daß zwingend umtopfen in solchen Fällen nötig ist, weil die Foglen einer pH-Wert Anhebung in Kübeln schwieriger zu meistern sind, als ein Bodenaustausch.
Somit sollte man in Läden nicht nach den Spezialprodukten greifen, die oft schale Geldmacherei sind, sondern die Inhaltsstoffe unter die Augen nehmen. Günstige Volldünger sind oft besser geeignet, als teuere 'Spezialprodukte'. Empfohlen wird schon seitens der länger erfahrenen Citrusbesitzer: Wuxal Universaldünger von Bayer, Grünpflanzen un d Palmendünger oder HaKaPhos von Compo und Algoflash Universal. All dies sind Universaldünger, die es günstig auch in großen Gebinden gibt, so daß man gerade wenn man viele Pflanzen hat, nicht unbedingt ständig die teuren Spezialprodukte kaufen kann, die sich rasch aufbrauchen, weil es diese nur in kleinen Mengen gibt.
Zu empfehlen bei Spezialprodukten war der Dünger von Global Orange Grove, welcher sich sogar an den Jahreszeiten orientiert und zum Großteil die Erfahrungen der Plantagenkultur widerspiegelt und somit ein vollwertiges, aber leider auch nicht unbedingt allzugünstiges Produkt darstellt. Dies kann über deren Sortenliste bestellt werden.
Ansonsten sollte man HaKaPhos Nährsalz benutzen. HaKaPhos Gartenprofi mit NPK 14-7-14 ist ideal zusammen gesetzt, doch man kann auch im Landwirtschaftshandel (BayWa Agrarhandel oder Raiffeisen Land- und Agrarhandel) 25 Kilo äcke erhalten, wobei die Nährsalze HaKaPhos Amarillo und HaKaPhos grün zu empfehlen sind.
Übrigens: Biologische Dünger, wie Hornmehl, Pflanzensäfte, Knochenmehl und sonstige Produkte aus Tierischen wie Pflanzlichen Rohstoffe benötigen ein gesundes Bodenleben. Mineralische Dünger sind reine Salz und sofort 'Pflanzenverfügbar, während biologische Dünger oft erst von den Bodenorganismen in Pflanzenverfügbare Salze umgewandelt oder aufgespalten werden müssen.Ein gesundes, aktives Bodenleben benötigt aber stehte Zufuhr organischer Materialien, wie Kompost, Mulch und anderen besiedelten Stoffen, damit die Population nicht ausstirbt. Zudem benötigt ein Bodenleben recht hohe Temperaturen, d.h. über 20°C in der Erde um eine annähernd optimale Versorgung für die Citruspflanze zu gewähren.
Zu empfehlen sind z.B. Neudorff Zitrus DüngeDrops. Diese enthalten neben Nährstoffen auch Glomus Mykorrhiza Pilze, die Citruspflanzen beim aufnehmen der Nährstoffen helfen.
Fruchtfall / Fruchtabwurf
Fruchtabwurf ist sehr oft bei Citrus zu beklagen, auch im kommerziellen Anbau führt der Fruchtfall zu unerwünschten Ertragsverlusten. Insbesondere Navel-Apfelsinen, vor allem ältere Selektion wie Washington und Thompson, sind sehr empfindlich. Hier hält man zumeist mit Behandlungen von 2,4-D (2,4 Dichlorphenoxyacetylsäure) in einer Konzentration von 20-30 ppm vor dem kritischen Moment (Zeitpunkt des Auftretens des Fruchtfalls) dagegen. Bei Navel-Apfelsinen sind es kleine Sprünge in der Fruchtschale, ausglöst durch das Wachstum der Tochterfrucht im innerne der eigentlichen Frucht, die den Baum zuzu bewegen, die Früchte kurz vor Erreichen der Marktfähigkeit abzuwerfen.
Aber es gibt noch andere Ursachen für Fruchtabwurf. Ganz wichtig ist zunächst der normale Fruchtabwurf, der in drei Phasen nach der Blüte erfolgt, wo sich der Baum aller Früchte entledigt, die er nicht tragen kann. Somit behält die Pflanze wirklich nur die Früchte, die getragen und ernährt werden können.
Neben Infektionen mit Pilzen, Viren, Bakterien oder einem Schädlingsbefall sind viele Ursachen für Fruchtfall physiologischen Ursprungs. Zum einen sind kühle Temperaturen im Wurzelbereich dafür verantwortlich. Diese lösen Stress aus, die Pflanze produziert vermehrt Stresshormone, darunter auch Abscissionsäure, was zu Fruchtfall führt. Vor allem wenn die Temperaturen im Wurzelballen zu schnell absinken und sich nur langsamer wieder erwärmen, obwohl die Luft sich schneller erwärmt, und das in mehrfacher Folge hintereinander. Diese Sache führt zu einer verminderten Wurzelaktivität, und damit zu einem Versorgungsengpass, so daß sich der Baum erneut Früchten entledigt, die nicht genügend mit Wasser und anderen Nährstoffen versorgt werden können.
Auch zu kühle Temperaturen im Kronenbereich führen zu Stress, und Frost gehört zu den schlimmsten Dingen. Die Früchte werden aufgrund plötzlichen Frostes zumeist an der Nahrstelle zwischen Frucht und Zweig geschädigt, wenn nicht bereits die Frucht im Inneren durch Eisbildung beschädigt wurde, auch hier erfolgt Fruchtfall. Im kommerziellen anbau sind daher Fröste gefürchtet, weil diese zu Ertragsverlusten führen.
Wie bereits erwähnt, führt eine Wurzelstörung zu Mangelversorgung des Kronenbereiches und damit ebenfalls zu Fruchtfall, so daß Wurzelschäden durch Staunässe oder Trockenheit, Schädlinge oder Pilzinfektionen, ja sogar Wurzeldisfunktionen aufgrund schlechter Erde ebenfalls rasch zu Fruchtbildungproblemen und Fruchtfall führen können.
Gewebeschäden durch Sonnenbrand an Früchten, ausgelöst durch unsachgemäße Insektizidanwendung (vor allem ölsprays) oder mangelnde Anpassung an Sonnenlicht nach der Überwinterung führen zu Fruchtfall, weil der Baum sich der geschädigten Früchte entledigt.
Plötzliche änderungen der Wasserversorgung, also plötzlich sehr hohe Wassermengen bei gutewr Wurzelaktivität können zu einer sprunghaften Steigerung des Gewebedrucks der Pflanzen führen, nicht genügend ausgereifte Früchte platzen daher auf. Diese Aufreissen der Früchte, Splitting genannt kann ebenfalls dazu führen, daß geschädigte Früchte abgeworfen werden.
Auch fehlerhafte Konzentrationen und Applikationen von Pflanzenschutzmitteln anderer Art als ölsprays können bei Überkonzentration oder Unverträglichkeit zu Fruchtfall führen.
Auch fallen Früchte, wenn das Sonnenlicht nicht ausreichend ist. Hier werden zuwenig Assimilate gebildet, und damit stockt auch hier das Wachstum. Früchte sind Wasser und Nährstoffspeicher, so wie also ein Problem in Nährstoffaufnahme oder -synthese oder der allgemeinen Wasserversorgung auftritt, kann Fruchtfall die Folge sein. Insbesondere im Frühjahr kurz nach der Blüte und dem Fruchtansatz kann physiologisacher Stress in Form kühler Temperaturen und zu wenig Sonnenlicht zu einem vermehrten Fruchtfall führen. Behebt man diesen Stress, indem die Pflanze geschützter aufgestellt wird und vielleicht noch wärmer steht, kann der Fruchtfall in diesem Stadium schon stark reduziert werden.
Für einen guten Ertrag sollte daher die Kultur möglichst so optimiert werden, daß die Pflanze genügend Nährstoffe aufnehmen und bilden kann, damit der Überschuß zu Fruchtwachstum und Einlagerung in dne Früchten herangezogen werden kann. Zudem vermindert eine optimierte Kultur den physiologischen Stress, der als Hauptursache für den Fruchtfall verantwortlich ist. Verminderung dieses Stresses bedeutet, daß die Pflanze am günstigen Standort, in geeigneter Erde, mit genügend und nicht zuviel Wasser und Dünger versorgt wird, und auch genügend Licht und Wärme bekommt.
Citrus Erden
Für Citrus werden gern Spezialerden angeboten, die zumeist nur teurere und besser beworbene Kübelpflanzenerdmischungen auf Torfbasis sind. Diese Erden neigen nach einiger Zeit zum Verschlämmen und Verdichten, halten dann oft zuviel Flüssigkeit. Dies fördert, gerade in der kalten Jahreszeit, Wurzelfäule und Blattfall. Die aus den Anbauländern bekannten schweren Lehmerden sind für unser Klima ebenfalls nicht geeignet und sind daher abzulehnen. Eine solche schwere Erde sollte daher dringend entfernt werden.
Nach dem gründlichen Entfernen der alten Erde, zur Not durch Abspülen mit warmen Wasser, sollten Citruspflanzen in eine am besten torffreie gut drainierte, luftig, lockere Erde getopft werden.
Bewährt haben sich hier selbst gemachte Mischungen aus Kokosfasererde (Erhältlich in gepresster Form, wie Kokohum von Neudorff oder ein Komplementärprodukt) mit Aquariensand, im Verhältnis 1 zu 1. Zusätlich kann man dann Rindenschrot unterheben, was aber nicht nötig ist, und anstelle von Sand eigenet sich Seramis Tongranulat sehr gut. Mit einem Esslöffel Gartenkalk pro Liter Erde stelllt man Pufferkapazität und pH-Wert ein, und sorgt für ein wichtiges Calcium und Magnesiumdepot im Boden.
Daher ist diese Mischung als allgemeine Lösung zu empfehlen, ausser man wagt sich an die Spezialmischungen die im Citrus Online Buch beschreiben sind.
Kalk an Citrus
Citrus und Kalk ist ein so altes Thema, wie es deutsche Bücher zum Thema gibt. Die meisten Halter versuchen ihre Pflanzen möglichst Kalkfrei zu kultivieren. Dies begründet sich in der Annahme das Citrus mit Kalk im Gießwasser und Boden Probleme hat.
Leider ist diese Aussage schlicht falsch. Denn sonst wären Plantagenkulturen auf Sizilien mit deren Muschelkalkböden, in Floridas Indian River Territory mit deren Korallenkalkböden oder auch in Marokko auf den dortigen Gips und Dolomitböden schlicht unmöglich, um nur mal ein paar Anbaugebiete mit kalkgesättigen Böden zu nennen. Weltweit gibt es viele Anbauflächen, deren Böden kalkgesättigt sind und einen pH-Wert von ¨ber 8 haben, wo erfolgreich und ausgesprochen guter bis exquisiter Qualität Ertrag erzeugt wird. Als Beispiel gilt Sizilien als absoluter Spitzenproduzent von ´Moro´ Blutapfelsinen, mit bestem Geschmack und bester Ausfärbung.
Es ist daher unverständlich, warum Citrus im Kübel daher möglichst Kalkfrei kultiviert werden soll, wenn doch der Plantagenanbau erfolgreich gegenteiliges macht! Man darf und kann somit die Aussage der kalkempfindlichen Pflanzen deutlich in Frage stellen. Woher kommt daher diese Annahme?
Nun, zu den Zeiten, als Citrus bei uns als Kübelpflanze immer beliebter wurde, machten sich findige Gärtner auf, diesen Bedarf am Markt zu decken. Im Gegensatz zu den Importpflanzen aus südlichen Ländern boten sie damals schon Sortenechte Pflanzen an, machten allerdings die Sache sich recht bequem: Anstelle die Pflanzen auf verschiedenen Veredelungsunterlagen anzubieten, wurde alles rein auf Poncirus trifoliata vermehrt. Schaut man nun ins Kapitel Veredelungsunterlagen für Citrus-Pflanzen, so erfährt man, daß es eine Fülle von Veredelungsunterlagen gibt, die Pflanzen an eine breite Spanne von Bedingungen anpassen können. Nun ist Poncirus trifoliata leider recht empfindlich gegen hohe Boden pH-Werte. Kalk im Boden ist nun einer der Faktoren, die den pH-Wert des Bodens in die Höhe treiben können. Da nun die Gärnter keien anderen Unterlagen benutzten, weil sich in unseren Gefilden Poncirus trifoliata auch draussen kultivieren l&aum;sst und nicht so komplex im Überwintern ist, bot sich dies f¨r die Massenproduktion von Pflanzen an. Denn die Veredelungsunterlage konnten sich so leicht und g¨nstig erzeugen lassen. Damit nun der Kunde keine Probleme bekommen sollte, riet man Ihm daher, kalkfrei zu bewässern, in der Meinung so die oft beschworene langsame Steigerung des Boden pH-Wertes durch den Kalk im Gießwasser verhindern zu können.
Was jedoch diese Leute alle vergessen und übersehen haben ist, daß: Citrus wie alle anderen Pflanzen auch dringend auf den Kalk angewiesen ist. Ist daher das Depot an Kalk, bestehend aus Calcium und Magnesiumverbindungen, im Substrat verbraucht, kann die Pflanze sich nur noch aus Reserven bedienen und die Calciumversorgung kommt ins Stocken, das Wachstum bleibt zurück und die Pflanze wird anfälliger. Führt man weiterhin keinen Kalk zu, kommt es zu Anfälligenkeit für Gewebeschäden und Wurzelproblemen.
Unterstuchungen der Forschungsanstalt für Wein- und Gartenbau in Geisenheim, einem Ableger der Hochschule Wiesebaden, haben unter der Leitung von Dr. Molitor hier den klaren Beweis erbracht. In der Studie litten alle Pflanzen unter einer Erheblichen Mangelversorgung mit Calcium und zum Teil Magnesium, da diese elemente nicht durch das Gießwasser nach- und zugeführt wurden. Die Studie wurde in der Taspo November 2006 veröffentlichst und betraf eigentlich Studie zur Qualität und Eignung von Spezialdüngern für Zitruspflanzen, doch belegte die Studie auch, daß die generelle empfleung nur kalkfreies Wasser zu benutzen, wenn Kalk nicht anderweitig nachgeführt wird, schlicht inkorrekt ist. Dr. Molitor und sein Team raten daher in der Studie eindringlich, am Besten mit einem Wasser zu gießen welches einen Härtegrad von 15° deutsche Härte aufweist. Nur so wird der hohe (!!) Bedarf von Zitruspflanzen an Calcium und auch Magnesium gedeckt.
Eine Kalkfreie Kultur und das Bewässern mit kalkfreiem Wasser ist daher nicht unbedingt ratsam, und das wird auch in Publikationen ausländischer Literatur zu angegeben. Das immer noch Beharren auf der alten Idee, kalkfrei kultivierter Zitruspflanzen ist selbst bei Verwendung von Poncirus trifoliata als Veredelungsunterlage nicht haltbar und entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.
Schon aus diesem Grund sollte eine Wasserenthärtung unterbleiben und Citrus kann mit normalem Leitungswasser gegossen werden. Kalkhaltiges Gießwasser ist auch nicht für Eisenmangel oder andere Gespenster verantwortlich, sondern eher andere Faktoren, wie ein ungünstiger pH-Wert des Bodens, was jedoch nicht allein auf den Kalk zurück geführt werden darf.
Daher: Citrus-Pflanzen brauchen Kalk!
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